Jetzt Förderung für Energiemanagement beantragen!
Bund bezuschusst Zertifizierung von Energiemanagementsystemen in Unternehmen
12. September 2013 - Die Zertifizierung von Energiemanagementsystemen wird für deutsche Unternehmen noch attraktiver, wovon insbesondere Immobilienunternehmen profitieren können, die bereits eine CSR- bzw. Nachhaltigkeitsstrategie verfolgen oder, die ein strategisches Umweltmanagement planen. Die Initiative EnergieEffizienz der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) weist darauf hin, dass die Kosten zur Einführung zertifizierter Systeme oder eines Energiecontrollings seit dem 15. August 2013 bis zu einer Gesamthöhe von 20.000 Euro je Unternehmen staatlich gefördert werden können. Die finanzielle Unterstützung kann beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) online beantragt werden. Auch für die Anschaffung von Messtechnik und unterstützender Software für Energiemanagementsysteme können Unternehmen Zuschüsse erhalten.
Informatives Online-Angebot unterstützt die Planung
Die dena bietet im Rahmen ihrer Initiative EnergieEffizienz umfangreiche Informationsangebote zur Einführung eines betrieblichen Energiemanagements. So begleitet zum Beispiel das „Webspecial Energiemanagement“ die verschiedenen Akteure in Unternehmen interaktiv und praxisnah bei der Einführung eines Energiemanagementsystems. Das „Handbuch für betriebliches Energiemanagement“ begleitet Entscheider detailliert bei der Vorbereitung und Umsetzung der einzelnen Schritte, von der Analyse über die Energieeffizienzmaßnahmen bis zum zertifizierten Energiemanagementsystem. Das Handbuch beleuchtet alle Rollen, die die Einführung eines betrieblichen Energiemanagements betreffen: von der Unternehmensleitung über den Energiemanager und das Controlling bis zur Produktion.
Nach einer im Auftrag der Initiative EnergieEffizienz durchgeführten Befragung verfügen bislang bundesweit rund 14 Prozent der Unternehmen in Industrie und produzierendem Gewerbe über ein systematisches Energiemanagement. Als größtes Hemmnis sehen die befragten Entscheider dabei die Kosten für die Einführung eines entsprechenden Energiemanagementsystems. Die nun beschlossene Förderung wirkt dem entgegen. Weitere Infos finden Sie hier.
Fehlender politischer Wille und mangelnde Standards verhindern intelligente Energiesteuerung
Umfrage von CleanEnergy Project aus Winter 2012/Frühjahr 2013 zeigt: 96 Prozent der über 800 befragten Teilnehmer sehen eine Notwendigkeit für Energiemanagement-Systeme, die die Nachfrage und das Angebot von Energie intelligenter steuern und so die vorhandene Energiekapazität besser nutzen.
22. Juli 2013 - Das CleanEnergy Project, eines der größten Branchennetzwerke für Erneuerbare Energien, Cleantech und Nachhaltigkeit mit rund 50.000 Mitgliedern, veröffentlichte im Frühjahr 2013 zusammen mit der IEEE Standards Association die Ergebnisse seiner Umfrage zum Thema Energiemanagement. Anlass zu der Umfrage waren unter anderem die Stromausfälle in München Ende des letzten Jahres und die Frage, ob wir mit solchen Blackouts auch in Zentraleuropa in Zukunft häufiger rechnen müssen.
Wird unser Stromnetz zunehmend instabil? Gibt es Lösungsansätze? Was sind mögliche Hindernisse bei der Umsetzung? 96 Prozent der über 800 Umfrageteilnehmer sehen eine Notwendigkeit für Energiemanagement-Systeme, die die Nachfrage und das Angebot von Energie intelligenter steuern und so die vorhandene Energiekapazität besser nutzen. Hindernisse bei der Umsetzung solcher Lösungen sehen die Befragten vor allem in fehlenden politischen Maßnahmen, mangelnder Förderung und finanzieller Anreize sowie fehlender grenzübergreifender Industriestandards.
"Die Energieversorgung und auch die Energiepreise sind stets von Energieangebot und -nachfrage abhängig. Probleme mit der Versorgung gibt es vor allem in den Spitzenbedarfszeiten", so Sam Sciacca, IEEE Standards Association. "Eine intelligente Steuerung, die Angebot und Nachfrage zeitlich geschickt ausgleicht, wird daher aktuell in vielen Ländern unter Schlagworten wie Demand Response, Demand Management oder Demand Site Management als Lösungsansatz diskutiert."
Effizientere Nutzung von Energie ist Hauptgrund
59 Prozent der Befragten hatten diese Begriffe schon einmal gehört oder gelesen, vor allem im Zusammenhang mit dem Thema Energieverschiebung/Energielastenausgleich sowie der Zusammenarbeit von Energiedienstleistern, Industrie und Endverbrauchern. 41 Prozent der Umfrageteilnehmer waren die Fachbegriffe unbekannt. Eine Notwendigkeit für Energiemanagement-Systeme sehen allerdings fast alle Befragten (96 Prozent). Als wichtigste Gründe für den Einsatz solcher Systeme wurden die effizientere Nutzung von Energie- und Speicherkapazitäten genannt, gefolgt von der Sicherung einer zuverlässigen Energieversorgung und der effizienteren Einbindung Erneuerbarer Energien anstelle umweltbelastender Energieressourcen wie Erdöl, Kohle oder Systeme wie Gasturbinen.
Als Hindernisse bei der Umsetzung eines solchen Energiemanagements sahen 30 Prozent der Befragten mangelnden politischen Willen sowie fehlende staatliche Förderprogramme. Jeweils 18 Prozent nannten das Fehlen grenzübergreifender Industriestandards sowie von Anreizen für Verbraucher, gefolgt von einer fehlenden Einbindung der Erneuerbaren Energien in den Regelleistungsmarkt (Energiemarkt für Regelleistung), genannt von 16 Prozent.
Bisher kaum wirtschaftliche Anreize
Bei der Frage "Denken Sie, dass Industrieunternehmen bereit sind, auf einen flexibleren Energieverbrauch umzusteigen?" waren die Teilnehmer geteilter Meinung. 42 Prozent halten dies für unwahrscheinlich, da sie befürchten, Aufwand und Kosten für Prozessänderungen könnten die Industrie von einem Umstieg abhalten. 58 Prozent hingegen denken, Industrieunternehmen seien zu einer Umstellung bereit, sofern es dafür einen wirtschaftlichen Anreiz gibt. Auch die Bereitschaft von Privathaushalten, auf einen flexibleren Energieverbrauch umzusteigen, halten 76 Prozent für wahrscheinlich, wenn dies mit wirtschaftlichen Vorteilen verbunden wäre. Bei den Privatverbrauchern könnten aber auch Umweltaspekte einen Anstoß geben, vermuten die Studienteilnehmer.
93 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass ein bewusster und auf mehr Effizienz ausgerichteter Umgang mit Energie zur Lösung von Versorgungsproblemen beitragen kann. Allerdings sehen sie fehlendes Know-How sowie fehlendes Vertrauen, dass Einsparungen eingehalten werden als mögliche Barrieren für einen Fortschritt in diese Richtung.
Die Umfrage finden Sie hier.