"Non-Financial Reporting" gewinnt in der EU an Bedeutung
23. April 2014 - Vor wenigen Tagen hat das EU-Parlament der Einführung einer CSR-Berichtspflicht für Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern zugestimmt bzw. für Unternehmen, die im "öffentlichen Interesse" stehen. Die Richtlinie ergänzt die Bilanzierungsrichtlinien über den Jahresabschluss und den konsolidierten Abschluss. Ziel ist es, die Transparenz und die Verfolgung ökologischer und sozialer Aspekte von Unternehmen in der EU zu erhöhen, und damit einen wirksamen Beitrag zu langfristigem wirtschaftlichen Wachstum und Beschäftigung zu leisten.
Betroffene Unternehmen müssen Informationen über Strategien, Risiken und Ergebnisse in Bezug auf Umweltbelange, soziale und mitarbeiterbezogene Aspekte, die Achtung der Menschenrechte, Anti-Korruption und Fragen im Zusammenhang mit Bestechlichkeit und Vielfalt in den Aufsichtsräten offenlegen. Ausführliche Infos dazu finden Sie hier.
Defizite bei der operativen Umsetzung von CSR-Strategien
7. Mai 2013 - Dass Nachhaltigkeit tatsächlich in der Immobilienwirtschaft "angekommen ist", lässt sich angesichts der ernüchernden Ergebnisse der jüngsten IVG Research-Umfrage "Corporate Sustainability in Europas Immobilienunternehmen: In der operativen Umsetzung angekommen?"
nicht unbedingt behaupten. Schon die Rückläuferquote von gerade einmal 13,6 % bei immerhin 176 befragten europäischen Immobilienunternehmen lässt Zweifel aufkommen. Immerhin, die mit Nachhaltigkeit verbundenen Handlungsfelder scheinen keine Black Box mehr zu sein. Für die operative Umsetzung fehlt es jedoch an mess- und bewertbaren Kennzahlen.
Immerhin haben mittlerweile 54 % der Umfrageteilnehmer eine eigene Abteilung oder Peronen, die sich vorrangig mit Nachhaltigkeitsthemen
unabhängig von Unternehmensgröße und Börsennotierung beschäftigen. Gefragt nach den Stakeholdern, weisen Investoren und Mieter für Unternehmen die höchste Relevanz im Hinblick auf Nachhaltigkeitsaspekte auf. Allerdings wird durch die Umfrage auch deutlich, dass es bisher keine validen Daten gibt, die Nachhaltigkeitsaktivitäten messbar und damit ökonomisch bewertbar machen. Unter den Benchmarking-Systemen weist allein die Global Real Estate Sustainability Benchmark (GRESB) eine gewisse Akzeptanz bei Immobilienunternehmen auf. Die Vielzahl an möglichen Systemen ist oftmals unklar und verwirrend. Was dazu führt, dass ein äußerst wichtiges Tool für die Ableitung von zukünftigen CSR-Strategien fehlt.
Trotzdem scheinen die meisten zu ahnen, dass sie gut daran tun, sich auf weitere gesetzgeberische Maßnahmen vorzubereiten: So steht auf der "To-do-Liste" von 83 % der Befragten die Implementierung des Carbon Footprint. Wenn die CO²-Besteuerung dann in einigen Jahren greift, besteht Hoffnung, dass das Schlimmste abgewendet werden konnte - vorausgesetzt man hat bis dahin eine CSR-Strategie für die operative Umsetzung entwickelt.
Spielend nachhaltig - IVG stiftet Studienpreis Corporate Sustainability 2013 für Unternehmensplanspiel
22. Januar 2013 - Wie schafft man es ein Immobilienportfolio profitabel und gleichzeitig nachhaltig zu gestalten? Dieser Frage gingen in einem zweitägigen Unternehmensplanspiel Studierende der Bauhaus-Universität Weimar nach. Die besten Nachhaltigkeitsstrategien wurden von der IVG prämiert. 52 Studierende des Master-Studiengangs Management [Bau Immobilien Infrastruktur] der Fakultät Bauingenieurwesen wurden am 15. und 16. Januar 2013 in einem Unternehmensplanspiel zu Akteuren am Immobilienmarkt. Als Investoren und Manager eines Immobilienfonds traten sie in neun Gruppen in den Wettstreit um die besten Nachhaltigkeitskonzepte.
Als innovativen Lern- und Trainingsansatz nutzten die Studierenden in ihrer Teamarbeit eine interaktive Online-Plattform. Dabei erfuhren sie unmittelbar die Auswirkungen ihrer Entscheidungen für den Kauf, die Entwicklung oder den Verkauf nachhaltiger Immobilien. Das Konzept dieses Managementtrainings basiert auf dem Modell „Real Investor“, das nach sozio-ökonomischen Prinzipien der Spieltheorie am EURO Institut für Immobilien Management entwickelt wurde. Als Spielort wurde Australien gewählt – der Immobilienmarkt mit der weltweit höchsten Transparenz und der besten Datenlage zur Nachhaltigkeit von einzelnen Gebäuden. So wurden real existierende Bürogebäude in Sydney, Melbourne und Perth von den Teams hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit untersucht, bewertet und darauf aufbauend gehandelt oder entwickelt.
Den Studierenden hat das Strategiespiel sichtlich Spaß gemacht.
Auf spielerische Art und Weise haben Sie gelernt, ihr Immobilienwissen anzuwenden und strategischen Entscheidungen zugrunde zu legen. Nach der finalen Präsentation ihrer Nachhaltigkeitskonzepte wurden zum Abschluss der Veranstaltung die erstplatzierten Teams für ihre herausragenden Leistungen mit dem IVG Studienpreis Corporate Sustainability 2013 geehrt. Die Realisierung des Unternehmensplanspiels wurde durch den Lehrfonds der Bauhaus-Universität Weimar sowie die IVG Immobilien AG unterstützt. „Die praxisnahe Umsetzung dieser hochaktuellen Aufgabenstellung und die hohe Professionalität der Teilnehmer war für die IVG Immobilien AG Investment und Ertrag zugleich“ betont Dr. Thomas Beyerle, Head of CS-Research bei der Preisverleihung in Weimar. Mit dem IVG Studienpreis Corporate Sustainability soll gerade dem ökonomischen Aspekt im 3-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit Rechnung getragen werden, so Beyerle weiter.
Bundeskabinett beschließt nationale Nachhaltigkeitsstrategie
20. Februar 2012 - "Jede Generation muss ihre Aufgaben lösen und darf sie nicht nachkommenden Generationen aufbürden", so die Einleitung zur Veröffentlichung des Fortschrittsberichts 2012, der vor wenigen Tagen vom Bundeskabinett beschlossen wurde.
In dem Bericht entwickelt die Bundesregierung die Nachhaltigkeitsstrategie vom April 2002 fort und möchte zeigen, wie Nachhaltigkeit als politisches Leitprinzip seit dem letzten Fortschrittsbericht 2008 gestärkt wurde. Die Bedeutung von Nachhaltigkeit für die gesamte Politik der Bundesregierung wird in einer umfassenden Bestandsaufnahme erläutert. Im Jahr der Nachhaltigkeitskonferenz der Vereinten Nationen in Rio de Janeiro setzt der Fortschrittsbericht 2012 seine Schwerpunkte auf Themen mit globalem Bezug. Diese sind: nachhaltiges Wirtschaften, Klima und Energie und Wasserpolitik. Darüber hinaus enthält er Aussagen zu wichtigen Aufgaben in einer Vielzahl von Politikfeldern, insbesondere zur fiskalischen Nachhaltigkeit.
Papier ist geduldig, die Realität Millisekunden schnell
Wer sich durch das 378 Seiten umfassende Dokument durchgearbeitet hat, gewinnt durchaus den Eindruck, als läge hier ein ressort- und themenübergreifender Masterplan vor, der der Wirtschaft und den Bürgern als verlässlicher Leitfaden für die nächsten Jahre dienen könnte. Doch Papier ist geduldig, die Realität hingegen Millisekunden schnell .
Große "Würfe" hat es in der jüngsten Vergangenheit zu allen genannten Themen zu Genüge gegeben. Der Teufel steckt jedoch, wie so oft, im Detail, soll heißen in der Umsetzung. Und die liegt bei zig Ländern, Kommunen, Gemeinden, Städten, Bezirken, Ämtern und bei sonstigen Stellen, die auch ja gefragt und beschäftigt gehalten werden wollen. Wie sich mit derart unzeitgemässen Strukturen zeitnah nachhaltige - also disziplinübergreifende - Prozesse einstellen soll, bleibt unklar. Vielleicht bedarf es gar keines neuen Fortschrittberichts, sondern endlich moderner, transparenter Strukturen.
Hier finden Sie den Bericht zum Downloaden.
„Global Sustainability Perspective” von Jones Lang LaSalle nennt Trends der Nachhaltigkeits-Berichterstattung von Unternehmen
21. Oktober 2011 - Die Schaffung internationaler Richtlinien ist einer von mehreren bedeutenden globalen Trends im Zusammenhang mit Nachhaltigkeits- und Corporate Responsibility Reporting.
„Aktienanalysten und Investoren werfen einen immer genaueren Blick auf die Nachhaltigkeitsdaten von Unternehmen. Der Zusammenhang zwischen der Performance eines Unternehmens im Umweltbereich und seiner Finanzergebnisse wird immer offensichtlicher”, so Dan Probst, Chairman Energy and Sustainability Services bei Jones Lang LaSalle. Und weiter: „Organisationen wie die „Global Reporting Initiative” (GRI) und das „Carbon Disclosure Project” haben eine Verbesserung der Qualität und eine Vereinheitlichung der Nachhaltigkeits-Berichterstattung ermöglicht. Die Kombination aus verbesserten Informationen und der erhöhten Aufmerksamkeit von Investoren leistet mehreren wichtigen Trends Vorschub.”
Das geht aus der neuesten Ausgabe von „Global Sustainability Perspective” hervor, einem vierteljährlichen Online-Report von Jones Lang LaSalle zu Fragen von Energie, Nachhaltigkeit und Klimaveränderung weltweit und dem aktuellen Stand der Gesetzesvorgaben.
Einige Trends zusammengefasst:
Verpflichtend ist eine solche Berichterstattung beispielsweise in
Südafrika für Unternehmen, die an der Johannesburger Börse notiert sind. In Brasilien sind die GRIkonformen Berichte zwischen 2009 und 2010 um 68% angestiegen ist (zum Vergleich: auf globaler
Ebene um 22%).
„Es besteht eine enge Verbindung und ein stetiger Austausch zwischen den Trends bei der Nachhaltigkeits-Berichterstattung und unserem Energy and Sustainability Services-Bereich”, so Julie Hirigoyen, Leiterin Sustainability Services EMEA bei Jones Lang LaSalle. Und weiter: „In allen Aspekten der Nachhaltigkeitsstrategie - von der Evaluierung von Nachhaltigkeitsrisiken bis hin zu praktischen Lösungen in Bereichen wie Energiemanagement und Gebäudezertifizierung - hat Jones Lang LaSalle ein führende Rolle inne.“
Corporate Social Responsibility (CSR) als Qualitätsmerkmal für das Risikomanagment in Unternehmen
6. Juni 2011 - Seit der Finanz- und Wirtschaftskrise stellt sich für Unternehmen die Frage, wie Risiken rascher und besser zu erkennen und in Entscheidungsprozessen zu berücksichtigen sind. Dabei geht es auch um die Risiken, die mit den immer deutlicher spürbar werdenden Megatrends vom Klimawandel bis zur demografischen Entwicklung, von der Rohstoffverknappung bis zum Verlust der Artenvielfalt verbunden sind. Vor diesem Hintergrund ist Corporate Social Responsibility (CSR) ein Qualitätsmerkmal für gutes Management in großen wie in kleinen und mittelständischen Unternehmen geworden.
Die neue Broschüre des Bundesumweltministeriums "Verantwortung neu denken - Risikomanagement und CSR" soll Unternehmen dafür eine Handreichung bieten. Für Unternehmen ergeben sich aus den Megatrends Chancen. So bieten die "grünen Leitmärkte" für Umwelt- und Effizienztechnologien gerade deutschen Unternehmen deutliche Wachstums- und Beschäftigungspotenziale. Eine langfristige Perspektive, die Offenheit für gesellschaftliche Anforderungen und ein entsprechender Ordnungsrahmen sind hier entscheidend. Unternehmerische Verantwortung, wie wir sie in Deutschland als Fundament der sozialen Marktwirtschaft kennen, bedeutet immer auch, den Blick auf das große Ganze zu richten und die Auswirkungen des Handelns auf Gesellschaft, Umwelt und die gemeinsame Zukunft als Größen in das wirtschaftliche Kalkül einzubeziehen.
Hier geht's zum Download der Broschüre.
KPMG-Studie: Fortschritt im Nachhaltigkeitsmanagement
5. Mai 2011 - Entscheidend ist heutzutage nicht mehr nur der finanzielle Erfolg, sondern auch die ökologische und soziale Performance, also der langfristige Unternehmenserfolg. Die Bedeutung eines Nachhaltigkeitsmanagements für die Unternehmensführung wird seit mehreren Jahren zunehmend wichtiger. So verwundert es nicht, dass Nachhaltigkeit an die Spitze der Agenda vieler Unternehmen gerückt ist. Das zeigt auch die Studie "Corporate Sustainability: A Progress Report", die KPMG Global in Zusammenarbeit mit der Economist Intelligence Unit erstellte.
Die Studie verdeutlicht, wie sich die Haltung von Unternehmen zum Nachhaltigkeitsmanagement in den letzten Jahren verändert hat. Hierzu wurden die Meinungen und Einstellungen von Führungskräften 378 großer und mittelständischer Unternehmen weltweit analysiert. Die Publikation untersucht nicht nur die Auswirkungen des Nachhaltigkeitsmanagements auf die Geschäftsprozesse und die Berichterstattung, sondern auch, welche Erwartungen Unternehmen an die Politik haben.
Engagement in Nachhaltigkeit steigt
Die Anzahl der Unternehmen, die Nachhaltigkeitsstrategien verfolgen, hat sich seit Februar 2008 mehr als verdoppelt. Nur 5 Prozent der Unternehmen hat diesbezüglich noch keine Pläne. So lautet eines der zentralen Ergebnisse der Studie.