BIQ in Hamburg


Algenhaus eröffnet: Fassadenelemente erstmalig mit Algen-Biomasse gefüllt

 

26. April 2013 - Das IBA-Projekt BIQ – besser bekannt unter dem Namen Algenhaus – ist fertiggestellt, die Fassadenelemente sind angebracht und alle Testläufe waren erfolgreich. Vorgestern war der spektakulärste Moment bei einem der innovativsten Gebäude in Wilhelmsburg Mitte: Die Biomasse in Form von Mikroalgen flossen in die Glasfassaden. IBA Hamburg, die Investoren Otto Wulff Bauunternehmung und SSC Strategic Science Consult stellten gemeinsam das Haus mit seiner grünen und wachsenden Algenfassade vor und eröffneten es.

 

Das experimentell-innovative Projekt der Internationalen Bauausstellung IBA Hamburg zeigt Wohnungsbau als – im Wortsinne – Grüne Architektur. BIQ ist weltweit das erste Gebäude mit einer Bioreaktorfassade als Teil eines ganzheitlich regenerativen Energiekonzepts. In plattenförmigen, mit Wasser gefüllten Glaselementen werden Mikroalgen gezüchtet, die Biomasse und Wärme produzieren.


Nachhaltiges Gebäude mit "Blubb-Effekt"

 

2. April 2013 - Gut eine Woche nach der Eröffnung hat die IBA bereits einen Publikumsmagneten: Das knallgrüne Gebäude mit dem "Blubb-Effekt". Der "Algenfassade" beim "Arbeiten" in der Mittagssonne zuzuschauen, wie sie durch die Verknüpfung biochemischer Prozesse Energie gewinnt, fasziniert die Besucher. "Papa, geht das auch bei uns?", fragte ein kleiner Nachwuchs-Häuslebauer, worauf er zur Antwort bekam: "Das sind hier doch nur Modelle. Das gibt es nicht im Baumarkt." Doch wer weiß? In einigen Jahren, wenn der Nachwuchs groß genug ist, um selbst zu bauen, ist die "Blubb"-Fassade ein normales Bauteil, das wie selbstverständlich ausgeschrieben und ausgeführt werden kann. Die IBA möchte Impulse geben - bei den Jüngsten hat sie bereits Erfolg.


"Algenhaus" feiert Richtfest

 

31. Juli 2012 - Der Bau des experimentell-innovativen Wohnungsbau-Projektes der IBA Hamburg schreitet voran. Gestern feierten Stefan Wulff, Geschäftsführer der Otto Wulff Bauunternehmung und Dr. Martin Kerner von SSC Strategic Science Consult mit der Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt, Jutta Blankau, und IBA-Geschäftsführer Uli Hellweg sowie allen Bauarbeitern und Handwerkern das Richtfest für das "Algenhaus", das auf intelligente Weise energiespendende Biomaterialien verknüpft.

Der Rohbau für die "Algenfassade" steht | Bildquelle: IBA Hamburg GmbH / Johannes Arlt
Der Rohbau für die "Algenfassade" steht | Bildquelle: IBA Hamburg GmbH / Johannes Arlt

„Mich fasziniert der innovative technologische Ansatz dieses

sogenannten Algenhauses. Die Verbindung von modernsten Baustoffen und wegweisenden energetischen Konzepten mit dem Thema Wohnen ist für mich wirklich ein Blick in die Zukunft. Ich bin stolz darauf, dass wir es in Hamburg möglich gemacht haben, dass solche Projekte verwirklicht werden können“, sagte Jutta Blankau, die Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt beim feierlichen Richtfest. Das kubische, fünfgeschossiges Passivhaus nach einem Entwurf von SPLITTERWERK Architekten aus Graz hat zwei unterschiedlich gestaltete Fassaden: Südwest- und Südostfassade des Gebäudes tragen jeweils Glaspaneele, in denen Mikroalgen wachsen. Die vorgeblendeten Bioreaktorfassaden erzeugen die Energie für den Bau, leisten aber auch ihren Beitrag zur Lichtsteuerung und Beschattung des Gebäudes. Durch das regelmäßige

Wachstum der Algen ist die Biomasse in ständiger Bewegung und die Fassade verändert ihre Farbe.

Idyllisch gelegen und doch mitten drin | Bildquelle: IBA Hamburg GmbH / Martin Kunze
Idyllisch gelegen und doch mitten drin | Bildquelle: IBA Hamburg GmbH / Martin Kunze

Wohnen der Zukunft wird 2013 erlebbar 

 

Im ästhetischen Kontrast zu den Algenfassaden gen Süden stehen Nordwest- und Nordostfassade, eingefasst von einer Putzfassade. Großzügige Loggien mit Ausblick bilden für jede der 15 Wohnungen einen hochwertigen Platz im Freien. Dort können die zukünftigen Bewohner – Familien mit Kindern oder Ehepaare – die Bioreaktorfassade aus der Nähe erleben. Der Investor Stefan Wulff, Otto Wulff Bauunternehmungen GmbH, sagte: „Nachhaltige Energiegewinnung auf kleinstem Raum und Räumlichkeiten, die sich an die unterschiedlichen Bedürfnisse der schnell wechselnden Nutzer anpassen – zwei Herausforderungen, denen sich das urbane Leben der Zukunft stellen muss. Mit BIQ haben wir den ersten Schritt gemacht: Das Algenhaus versorgt sich über seine energiespendende Bioreaktorfassade selbst mit Energie und überzeugt auch im Inneren durch seine flexibel gestaltbaren Räumlichkeiten. Das moderne Design unseres Meilensteins beweist zudem, dass Umweltbewusstsein und Stilsicherheit sehr gut miteinander harmonieren.“

 

BIQ ist weltweit das erste Gebäude mit einer Bioreaktorfassade als Teil eines ganzheitlich regenerativen Energiekonzepts: In plattenförmigen Glaselementen vermehren sich Mikroalgen, die durch Photosynthese und Solarthermie Biomasse und Wärme produzieren. Die Wärme steht dem Haus als Heizenergie durch Wärmetauscher direkt zur Verfügung,

Biomasse wird an anderer Stelle energetisch verwertet und zu Biogas konvertiert. Das Dach bietet zudem die Möglichkeit zur Gewinnung von Strom über Photovoltaik. Dr. Martin Kerner, SSC Strategic Science Consult GmbH, sagte: „Die Herausforderung beim BIQ besteht darin, innovative Technologie zur Kultivierung von Mikroalgen mit

moderner Haustechnik zu verbinden. Nur so wird es möglich, die verschiedenen Funktionen einer Mikroalgenfassade wie Wärme- und Biomasseproduktion, aber auch Schall- und Lichtschutz für das Gebäude nutzbar zu machen. Im BIQ ist uns dies weltweit zum ersten

Mal gelungen.“


Weltpremiere in Hamburg-Wilhelmsburg: Wohnen hinter der Biofassade

 

29. März 2012 - Wohnen und Leben hinter einer Algenfassade? Was bislang nur Meerestieren vorbehalten war, wird im BIQ den Bewohnern möglich sein: Mit dem experimentell-innovativen Projekt der Internationalen Bauausstellung IBA Hamburg zeigen die Investoren Otto Wulff Bauunternehmung GmbH und SSC Strategic Science Consult GmbH, wie Wohnungsbau intelligent mit Biomaterial verknüpft werden kann. Gestern fand die Grundsteinlegung in Hamburg-Wilhelmsburg statt.

Zukünftiges Wohnen mit "grünem" IQ | Bildquelle: SPLITTERWERK
Zukünftiges Wohnen mit "grünem" IQ | Bildquelle: SPLITTERWERK

Das fünfgeschossige Algenhaus feierte gestern mit der Grundsteinlegung Weltpremiere: BIQ ist weltweit das erste Gebäude mit einer Bioreaktorfassade als Teil eines ganzheitlich regenerativen Energiekonzepts. In Glaselementen werden Mikroalgen gezüchtet, die durch Photosynthese und Solarthermie Biomasse und Wärme produzieren. Die Wärme steht dem Haus als Heizenergie durch Wärmetauscher direkt zur Verfügung, Biomasse wird an anderer Stelle energetisch verwertet. BIQ gehört zu den Modellen der „Smart Material Houses“, mit denen die IBA Hamburg in der Bauausstellung in der Bauausstellung in Wilhelmsburg-Mitte neue und intelligente Baustoffe zeigt, die in Gebäuden und Fassaden verwendet werden.

In der Biofassade werden Mikroalgen "gezüchtet" | Bildquelle IBA Hamburg
In der Biofassade werden Mikroalgen "gezüchtet" | Bildquelle IBA Hamburg

Das kubische, fünfgeschossiges Passivhaus nach einem Entwurf von SPLITTERWERK Architekten aus Graz hat zwei unterschiedlich gestaltete Fassaden: Südwest- und Südostfassade des Gebäudes tragen jeweils Glaspaneele, in denen Mikroalgen wachsen. Die vorgeblendeten Bioreaktorfassaden erzeugen die Energie für den Bau, leisten aber auch ihren Beitrag zur Lichtsteuerung und Beschattung des Gebäudes. Durch das regelmäßige Wachstum der Algen ist die Biomasse in ständiger Bewegung und die Fassade verändert ihre Farbe. IBA-Geschäftsführer Uli Hellweg sagte: „Die regenerative Energieproduktion ist beim BIQ als sichtbares Gestaltungselement keine unsichtbare Energiezentrale, die im Verborgenen arbeitet, sondern ein ausdrücklicher und gewünschter Teil des architektonischen Konzepts. Damit trägt dieses hoch-innovative Bauwerk seinen Anspruch an Nachhaltigkeit nach außen – ein wichtiges Signal für das Bauen in Zeiten des Klimawandels und zugleich ein ästhetisches Element für zukünftige Bewohner.“

 

Im ästhetischen Kontrast zu den Algenfassaden gen Süden stehen Nordwest- und Nordostfassade, eingefasst von einer Putzfassade. Großzügige Loggien mit Ausblick bilden für jede der 15 Wohnungen einen hochwertigen Platz im Freien. Dort können die zukünftigen Bewohner – Familien mit Kindern oder Ehepaare – die Bioreaktorfassade aus der Nähe erleben. Der Investor Stefan Wulff, Otto Wulff Bauunternehmungen GmbH, sagte: „Obwohl wir mit Gewissheit von uns behaupten können, dass wir etwas von qualifiziertem und zukunftssicherem Bauen verstehen, ist das BIQ auch für uns eine Herausforderung der besonderen Art. Eine Biofassade zu konstruieren – und zu finanzieren – dazu gehören Weitblick und manches Mal auch starke Nerven.“

 

BIQ ist weltweit das erste Gebäude mit einer Bioreaktorfassade als Teil eines ganzheitlich regenerativen Energiekonzepts: In plattenförmigen Glaselementen vermehren sich Mikroalgen, die durch Photosynthese und Solarthermie Biomasse und Wärme produzieren. 

Grundsteinlegung am 28. März 2012 | Bildquelle: IBA Hamburg
Grundsteinlegung am 28. März 2012 | Bildquelle: IBA Hamburg

Die Wärme steht dem Haus als Heizenergie durch Wärmetauscher direkt zur Verfügung, Biomasse wird an anderer Stelle energetisch verwertet und zu Biogas konvertiert. Das Dach bietet zudem die Möglichkeit zur Gewinnung von Strom über Photovoltaik. Dr. Martin Kerner, SSC Strategic Science Consult GmbH, sagte: „Am BIQ wird mit der Bioreaktorfassade weltweit erstmalig eine innovative Technologie umgesetzt, die in den letzten Jahren in einem interdisziplinärem Forschungskontext unter Beteiligung von deutschen Universitäten und Unternehmen im Rahmen des Projektes TERM (Technologien zur Erschließung der Ressource Mikroalgen) erarbeitet wurde. Ich hoffe, dass wir mit dieser Technologie erfolgreich sind und sie in Zukunft dazu beitragen wird, wertvolle Biomasse im urbanen Bereich effizient zu produzieren.”

 

Flexibles Konzept und wechselbare Wohnelemente

 

Das Konzept schaltbarer Räume, also nutzungsflexibles Wohnen, findet im BIQ seine zeitgemäße Weiterentwicklung. Räume können wechselnde Funktionen haben oder auch zu einer weiteren Zone dazu geschaltet werden. Die verschiedenen Bereiche einer Wohnung, wie beispielsweise Bad, Küche oder Schlafen sind nur durch Einbaumöbel festgelegt, um bei Bedarf von den Bewohnern variiert und verstellt werden können. Der zeitliche Wohnablauf und das wechselnde Alltagsprogramm prägen das Erscheinungsbild der Wohnung. Im Zusammenspiel von Möbelelementen, individuellem Nutzerverhalten der Bewohner und der besonderen Beschichtung der Wohnoberflächen werden neue Raumeindrücke und funktionale Beziehungen möglich.

Das Projektteam nach getaner "Arbeit" | Bildquelle: IBA Hamburg
Das Projektteam nach getaner "Arbeit" | Bildquelle: IBA Hamburg

BIQ – Ein smartes Wohnhaus in der Bauausstellung in der Bauausstellung

 

BIQ ist ein IBA-Projekt aus der Modell-Reihe der „Smart Material Houses“ in der Bauausstellung in der Bauausstellung, dem Show-Case der Internationalen Bauausstellung in Wilhelmsburg-Mitte. Die „Smart Material Houses“ zeigen das Bauen mit neuartigen Baumaterialien. Der Begriff „Smart Materials“ bezeichnet Materialien, Materialsysteme und weitere Produkte, die sich im Unterschied zu herkömmlichen Baustoffen nicht statisch, sondern dynamisch verhalten. Durch den Einsatz solcher Smart Materials kann die Gebäudequalität optimiert und der Energieverbrauch minimiert werden. Die Konzepte der Smart Material Houses kombinieren anpassungsfähige Baukonstruktionen sowie intelligente Technologien und Baustoffe miteinander. Letztere sind beispielsweise in der Natur zu finden – so können, wie beim BIQ – Algen in Fassaden zur Energieerzeugung genutzt werden oder flexible Photovoltaikzellen in der Gebäudehülle Einsatz finden.

 

Eingebettet in den Park der internationalen gartenschau igs 2013, entstehen insgesamt vier Wohnungsbaumodelle für die Zukunft der Metropole, um für den Wohnungsbau im 21. Jahrhundert wegweisende Antworten zu finden. In dieser Form sollen sie noch lange nach ihrer Fertigstellung als Anschauungs- und Diskussionsobjekt dienen und eine neue Bautypologie begründen. So wird die „Bauausstellung in der Bauausstellung“ zu den „Case Study Houses“ des 21. Jahrhunderts und stellt sich modellhaft den Herausforderungen unserer Zeit in Bezug auf die Nachhaltigkeit des Bauens und des Zusammenlebens.